08/08/2024 0 Kommentare
30. Juni 2022: Kontrolle der Grabmale auf dem Ev. Friedhof Königsesch
30. Juni 2022: Kontrolle der Grabmale auf dem Ev. Friedhof Königsesch
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30. Juni 2022: Kontrolle der Grabmale auf dem Ev. Friedhof Königsesch
Steinmetz- und Bildhauermeister Stefan Lutterbeck bei der Grabmalkontrolle auf dem Ev. Friedhof Königsesch der Jakobi-Gemeinde. Foto: Gemeinde
Landesinnungsmeister bescheinigt den Steinmetzen gute Arbeit
Rheine. Für manche Betroffene immer wieder ein leidiges Thema: Einmal im Jahr müssen die stehenden Grabmale auf den Friedhöfen auf ihre Standsicherheit geprüft werden und gegebenenfalls nachgebessert werden.
In Deutschland gibt es rund 32000 Friedhöfe mit ca. 32,2 Mio. Gräbern auf rund 350 Quadratkilometern Fläche in öffentlicher und kirchlicher Trägerschaft. Etwa 7 von 10 Bundesbürgern besuchen mindestens einmal im Jahr einen Friedhof. Auf den Friedhöfen stehen somit geschätzt ca. 10 Millionen Grabmale, üblicherweise in Form eines aufrechtstehenden Grabsteins. Laut einer Studie der DEKRA-Prüfgesellschaft und der Berufsgenossenschaft Gartenbau gibt es dabei pro Jahr etwa 100 Unfälle, von denen bei etwa 20 Prozent Besucher von Friedhöfen betroffen sind, bisweilen auch mit Todesfolge.
So ist 2003 auf dem Friedhof im bayerischen Mettendorf im Landkreis Roth auf dem Grab der eigenen Großmutter ein siebenjähriges Mädchen erschlagen worden. Ein umkippender Grabstein begrub das Kind unter sich. Sie hatte Blumen auf dem Grab der Großmutter gegossen. "Nachdem sie das getan hatte, turnte sie offenbar auf dem schon vorher schief stehenden Grabstein herum, der schließlich umstürzte und sie unter sich begrub“ so die Polizei Schwabach.
Daher sind alle Friedhofsbetreiber angehalten, im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht einmal im Jahr die Standsicherheit der Grabmale zu untersuchen. Die diesjährige Überprüfung der Grabmale auf dem Ev. Friedhof Königsesch erfolgte durch Steinmetz- und Bildhauermeister Stefan Lutterbeck aus Everswinkel, Landesinnungsmeister des Landesinnungsverbandes des Steinmetz- und Bildhauerhandwerkes Nordrhein-Westfalen. Mit Sachkunde wurden alle Grabsteine auf Schiefstellungen, Zustand der Fugen und Verbindungen zwischen den Grabmalteilen sowie auf Risse im Gestein, Abblätterungen und Ausblühungen untersucht. Ebenso standen ungleichmäßige Setzungen, Schrägstellung des Grabsteins auf dem Sockel, Durchfeuchtungen und Beschädigungen durch ausgeprägtes Wurzelwerk im Fokus.
Von 801 Grabsteinen, der älteste fast 90 Jahr alt, wurden lediglich drei Grabsteine als so gefährdet beurteilt, dass sie umgelegt werden mussten. Weitere 25 Grabmale müssen nachbearbeitet werden, um langfristig die Standsicherheit zu gewährleisten; die Nutzungsberechtigten werden von der Friedhofsverwaltung informiert. Lutterbeck: „In Anbetracht des Alters der Gräber ist das ein gutes und klar überdurchschnittliches Ergebnis, die Steinmetze haben hier gute Arbeit geleistet; da habe ich schon ganz andere Friedhöfe gesehen“. Mitglied des Friedhofsausschuss der Jakobi-Gemeinde Karl Wilms, der die Dokumentation und Nachverfolgung übernommen hat: „Im Einzelfall ist es natürlich auch mit nicht erwarteten Kosten verbunden, aber diese Maßnahme ist erforderlich, die Sicherheit auf dem Friedhof zu gewährleisten und dafür zu sorgen, dass der Friedhof für alle Besucher als ein gepflegter Ort des Gedenkens und der Erinnerung erhalten bleibt.“
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